August 2021: Jupiter und Saturn in Opposition
Die zwei bekannten und größten Planeten unseres Sonnensystems Jupiter und Saturn erscheinen derzeit in maximaler Helligkeit und bereits für das bloße Auge sehr auffällig am südlichen Nachthimmel.
Im grafische Darstellung (oben) zeigt die Ansicht des Südhimmels am 20.08. gegen Mitternacht in der Region Ingolstadt. Saturn und Jupiter erreichen immerhin zwischen 20 und fast 30 Grad Höhe über Horizont, was knapp drei ausgestreckte Handbreiten entspricht. Dadurch sind sie nahezu die ganze Nacht über beobachtbar.
Die derzeit maximalen Helligkeiten beider Planeten erklären sich durch deren aktuelle Oppositionsstellung. Das heißt, Sonne, Erde und beide Gasplaneten bilden nahezu eine Linie, wodurch sich ihre Entfernung zur Erde verringert. Die Planeten erscheinen dann nicht nur mit bloßem Auge heller, sondern auch ihr scheinbarer Durchmesser im Teleskop größer, was die Beobachtung von Details und Oberflächenstrukturen von der Erde aus gegünstigt.
Jupiter wird seine Opposition am 20. August erreichen und damit die geringste Entfernung zur Erde mit 600 Millionen Kilometern. Licht- oder Funksignale zwischen Erde und Jupiter werden dann immer noch 33 Minuten unterwegs sein. Saturn stand bereits am 2. August in Opposition mit einer Entfernung von 1336 Millionen Kilometern zur Erde und erscheint vergleichsweise lichtschwächer am Himmel.
Um das markante Ringsystem des Saturn deutlich erkennen zu können, ist ein Teleskop und mindestens 30-fache Vergrößerung erforderlich. Für die Abbildung der feineren Wolkenbänder oder ovalen Stürme auf dem Gasriesen Jupiter sind noch größere Optiken nötig. Idealerweise ein Teleskop mit 8 Zoll Spiegeldurchmesser oder größer, wie sie bei den angehängten Aufnahmen zum Einsatz kamen. Dagegen lassen sich die vier größten Jupitermonde Io, Europa, Ganymed und Callisto – auch bekannt als „Galileische Monde“ – bereits mit einem Fernglas als kleine, meist nah beisammen- und auf etwa einer Linie liegende Lichtpünktchen erkennen.
Die Planetenbeobachtung wäre dieses Jahr auch beim ursprünglich im August geplanten Bayerischen Teleskopmeeting auf dem Osterberg in Pfünz ein Schwerpunkthema gewesen. Das seit über 20 Jahren im Naturpark Altmühltal stattfindende Treffen von Amateurastronomen aus ganz Deutschland muss pandemiebedingt leider bereits das zweite Jahr ausfallen. Zu groß sind die organisatorischen Hürden, Risiken und auch finanziellen Aufwände, die für das ehrenamtlich arbeitende Organisationsteam zu stemmen wären. Wir sind aber zuversichtlich, dass auch in Zukunft wieder ein Teleskoptreffen auf dem Osterberg stattfinden kann und planen bereits für August 2022. In welchem Rahmen dann auch wieder Besucherführungen stattfinden können, werden wir rechtzeitig auf unserer Webseite kommunizieren: www.astronomie-ingolstadt.de/btm
Link zum Bericht des Eichstätter Kuriers: https://www.donaukurier.de/lokales/eichstaett/Der-Sternenhimmel-im-August;art575,4804530
Peter Maier
Astronomiefreunde Ingolstadt
Wir danken für die Bildbeiträge!