BTM 2018 – Rekordtreffen unter Pfünzer Sommermilchstraße
Fotograf des Titelbilds: Achim Gutscher
Liebe Sternfreunde,
das BTM 2018 war nicht nur hinsichtlich des Wetters, sondern auch Dank der regen Teilnahme und dem vielfältigen Einsatz auf allen Seiten wieder ein voller Erfolg!
Mit rund 100 Amateurastronomen samt Zelten und Teleskopen war der Beobachtungsplatz am Osterberg so gut wie noch nie gefüllt. Bis auf eine durchziehende Wolkenfront mit kleineren Schauern in der Nacht von Donnerstag auf Freitag waren alle Nächte größtensteils sternenklar, so dass sowohl die Teilnehmer als auch die 250 Besucher am Freitag und Samstag Abend voll auf Ihre Kosten kamen.
Zeitraffer-Video der Sommermilchstraße über Pfünz von Gregor Krannich:
Das Programm startete jeweils schon am frühen Nachmittag mit Fachvorträgen über Lichtverschmutzung von Alex Geiss und das Planen bzw. Dokumentieren von Himmelsbeobachtungen mit Skytools3 von Uli Zehndbauer. Dazu gab es ab 14 Uhr für Besucher auch eine Sonnenführung mit unseren Astronomiefreunden Albert Wolf und Sigi Reinold, die neben einer einführenden Präsentation auch die praktische Beobachtung mit Weisslicht- und H-alpha-Teleskopen umfasste. Dank Unterstützung durch den Sonnenspezialisten Dietmar Mondon gab es auch beeindruckende Einblicke in die Welt der Sonnenspektroskopie sowie jede Menge Hintergrundwissen. Eine weitere Führung am eigens für das BTM installierten Planetenweg rundete das Nachmittagsprogramm der Besuchertage ab, bevor spätabends die vier Planeten Venus, Jupiter, Saturn und Mars am Himmel erschienen. Spektakuläre Details wie die Ringe des Saturn oder auch Strukturen auf dem aktuell sehr nahen – trotz immer noch global verstaubten – Mars konnten visuell gut beobachtet werden. Viele Besucher blieben noch viele Stunden am Osterberg, bis zur Sternführung, die aufgrund der späten Dämmerung dieses Jahr erst um 22 Uhr beginnen konnte. Nach der Vorstellung der wichtigsten Sternbilder sowie dem Vermitteln wichtiger Verhaltensregeln zur Himmelsbeobachtung durch Peter Maier und Uli Zehndbauer wurden die Besucher schließlich auf den Platz geführt, wo es in kleineren Gruppen an verfügbaren Teleskopen bis etwa Mitternacht noch zahlreiche Gelegenheiten zur Deep Sky Beobachtung gab. Das Angebot an lohnenden Objekten hätte jedenfalls kaum vielfältiger sein können: Neben den vier Planeten und bekannten hellen Nebeln sowie Sternhaufen entlang der Sommermilchstraße gab es dieses Jahr auch den leicht beobachtbaren Kometen „21P/Giacobini-Zinner“, dessen Schweif auch visuell deutlich in Timm Kloses großem 28 Zoll Dobson-Spiegelteleskop sichtbar war. Zudem gab es in den Nächten auch viele helle Sternschnuppen der Perseiden, die an diesem Wochenende auf ihren Höhepunkt zusteuerten. Wie immer versammelte sich ein großer Teil der Beobachter in der beliebten „Dobson-Ecke“ am südöstlichen Ende des Platzes, wo u.a. Peter Hofmann mit seinem 20 Zoll Teleskop sowie weitere fleissige Beobachter noch lange im Einsatz waren. Das Team von Intercon Spacetec baute ebenfalls wieder mit den großen 20 Zoll Dobson auf und lud auch mit einigen anderen Geräten zur Himmelsbeobachtung ein.
Um die Besucherzahl in einem „angenehmen“ Verhältnis zu halten und gleichzeitig die Führungen in gewohnter Qualität sicherzustellen, haben wir Werbemaßnahmen dieses Jahr bewusst in begrenztem Rahmen vorgenommen und dabei auch in Kauf genommen, dass die Zahl gegenüber den letzten Jahren nicht exorbitant anstieg, sondern sogar leicht rückläufig war.
An dieser Stelle sei nicht nur den Helfern des BTM-Teams gedankt, sondern auch sehr herzlich allen Teilnehmern, die sich gern die Zeit nehmen, um ihre Begeisterung für die Himmelsbeobachtung auch mit anderen interessierten Besuchern zu teilen. Letztere dem breiten Publikum zu vermitteln, sehen wir schließlich als wichtigen Beitrag zur astronomischen Nachwuchs- und Öffentlichkeitsarbeit sowie zur Steigerung der Akzeptanz solcher Veranstaltungen. Auch wird das allgemeine Verständnis für den Nachthimmel als schützenswertes Kulturgut gefördert und die Menschen damit auch für unsere Anliegen sensibilisiert.
Aus organisatorischer Sicht gab es erfreulicherweise auch keinen einzigen nennenswerten Zwischenfall. Wir bedanken uns auch hierfür sehr für die super Stimmung (trotz der bewährten Ordnung und Disziplin am Platz 😉 sowie insbesondere für das große Verständnis, das den Anweisungen des BTM-Teams jederzeit entgegengebracht wurde! Auf diese Weise konnten wir Dank Eurer Unterstützung das Treffen auch mit gewachsener Teilnehmerzahl wieder bestmöglich und sicher für alle gestalten und konnten die Möglichkeiten – z.B. bei der Platzeinweisung oder Stromversorgung – vor Ort maximal ausnutzen. Und spätestens wenn am Sonntag schließlich die letzten Sternfreunde vom Osterberg abgereist sind und keine Spuren (bis auf einen schwarzen Socken und Zeltnagel) in der Natur hinterlassen haben, haben die Gastgeber jeden Grund, sich auf das nächste Mal zu freuen.
Es ist immer wieder eine große Freude, altbekannte Stammteilnehmer auf dem Osterberg wieder zu treffen und auch die Zeit neben der Himmelsbeobachtung in gemütlichen Runden miteinander zu genießen. Die Tatsache, dass nicht wenige BTM-Freunde seit vielen Jahren auch sehr weite Anreisen für die drei Osterbergnächte auf sich nehmen, ist für das Treffen und Organisationsteam, aber auch für den Osterberg als Veranstaltungsort eine gute Auszeichnung. In diesem Sinne hoffen wir, dass alle wieder gut und mit ebenfalls schönen Eindrücken nach Hause gekommen sind und sich bereits den Termin für das BTM 2019 dick im Kalender angestrichen haben: 29. August bis 01. September 2019
Wir wünschen bis dahin alles Gute und viele klare Nächte!
Eure Astronomiefreunde und das BTM-Team,
mit Organisationsleitern Peter & Alex
sowie dem „Schirmherren“-Team von Intercon Spacetec
BTM-Bericht der Lokalzeitung (Donaukurier/Eichstätter Kurier) vom 12.08.2018: LINK