Die Wahrheit über den Supermond
Am Montag (14. Nov.) passiert etwas, das jeden Monat passiert:
Unser Mond erreicht am frühen Nachmittag (von Mitteleuropa aus unbeobachtbar) seine Vollmondposition, was bedeutet, dass Sonne und Mond sich von der Erde aus gesehen fast genau gegenüberstehen. Da der Mond fast gleichzeitig seinen erdnächsten Punkt (Perigäum) auf seiner leicht elliptischen Bahn um die Erde erreicht, machen die Medien daraus aktuell eine Sensation.
Tatsächlich kommen sogenannte Supermonde (diesen Begriff gibt es genau genommen gar nicht) sehr häufig vor: Drei bis vier Mal fallen Vollmondphase und Perigäum im Jahr zusammen. Der scheinbare Grössenunterschied des Mondes am Himmel zwischen dem morgigen Vollmond und anderen nahen Vollmonden wird jedoch selbst erfahrenen Beobachtern mit bloßem Auge nicht auffallen: Der Rekordvollmond vom 26. Januar 1948 kam der Erde nur um 0,008 Prozent näher als der morgige Vollmond. Im Vergleich zum Oktobervollmond oder kommenden Dezembervollmond beträgt der Grössenunterschied noch nicht einmal 1 Prozent – also nichts wirklich Weltbewegendes.
Viel auffälliger dagegen ist der Effekt einer optischen Täuschung, die immer dann auftritt, wenn der Mond aufgeht und noch sehr knapp über dem Horizont steht. Ferne Objekte wie Bäume oder Kirchtürme erscheinen dann neben dem Mond besonders klein. Eine Kamera mit Teleobjektiv vergrößert diesen Ausschnitt, was zu einer sehr extremen Mondabbildung führen kann. So kann JEDER Vollmondaufgang bei klarem Himmel – insbesondere für den Gelegenheitsbeobachter – zu einem spektakulären Ereignis werden. Einen „Supervollmond“ braucht es dafür nicht!
Wir wünschen allen Interessierten trotzdem einen schönen und hoffentlich klaren Vollmondaufgang.
Der nachfolgenden Links führen zu zwei sehr guten, sachlicheren Zusammenfassungen des Vollmondphänomens:
http://abenteuer-astronomie.de/der-grosse-vollmond-die-zahlen-wirklich-sagen/
https://www.der-mond.org/basiswissen/der-supermond-gibt-es-ihn-wirklich/